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Naturschutzgebiet Iivaara

Im Iivaara Naturschutzgebiet südlich von Kuusamo gibt es nur einen einzigen Wanderweg; doch dieser Rundkurs ist sehenswert - wenn das Wetter mitspielt.

Alpen-Bärentrauben mit roten Blättern im Herbst
Alpen-Bärentrauben mit roten Blättern im Herbst

Die Hügellandschaft am Iivaara gehört zu den wenig bekannten Naturschönheiten des Landes. Kaum ein Reiseführer erwähnt das Gebiet, und auch in finnischen Fremdenverkehrsprospekten wird erst seit kurzem für den Iivaara geworben. Deshalb sind wir überrascht, als wir an einem grauen Spätsommertag den Parkplatz ansteuern: Dort stehen nicht nur viele Autos, sondern auch ein Reisebus, dem viele fröhliche, einheimische Touristen entsteigen.

Aufstieg mit Erholungs-Abschnitten

Direkt am Parkplatz beginnt der Iirinki, ein insgesamt neun Kilometer langer Rundweg mit vielen Gesichtern: Zunächst führt der Weg auf fast ebener Strecke und über weichen Waldboden bis zu einer Abzweigung am Ahvenjärvi (Barschsee). Dort geht es auf einem Rundkurs auf den Iivaara und wieder zurück. Der Aufstieg ist etwas beschwerlich, doch die Wege sind recht gut begehbar; auf dem Weg nach oben gibt es immer wieder weniger steile Abschnitte, auf denen man sich etwas erholen kann.

Ausblick vom Gipfel des Iivaara bei schönem Wetter
Ausblick vom Gipfel des Iivaara bei schönem Wetter

Kurz vor dem Gipfel steht ein unscheinbares Schild mit der rätselhaften Aufschrift “Näköalapaikka”, das zu einem Hügel am Rand der Strecke weist. Ein Blick ins Wörterbuch bringt die Auflösung: Näköalapaikka heißt Aussichtspunkt. Nachdem wir auf den Hügel geklettert sind, stellt sich allerdings Ernüchterung ein: Wir erblicken eine Wand aus weißen Nebelfeldern, denn es hat am Vortag stark geregnet, die Sicht ist alles andere als gut. Auch der Gipfel des 470 Meter hohen Iivaara, den wir eine halbe Stunde später erreichen, liegt in dichtem Nebel.

Ruska - die Herbstfarben-Symphonie

Bei unserem zweiten Besuch im Sommer 2016 haben wir jedoch Glück - und freie Sicht über viele Kilometer finnische Wald- und Seenlandschaft. Doch ich muss gestehen: Auch die vernebelte Wanderung im beginnenden Herbst hat ihre schönen Seiten, denn zu dieser Jahreszeit verwandeln die Blätter der Alpen-Bärentrauben (finnisch: riekonmarja) den Boden im Naturschutzgebiet am Iiivaara vielerorts in einen rotgefärbten Flickenteppich. Mit den bunten Blättern der Bäume und Büsche erstrahlt die Landschaft in einer kleinen Farben-Symphonie, für die man in Finnland sogar einen eigenen Namen hat: ruska.

Das ist kein Sprudelwasser, sondern die Quelle des Iijoki
Das ist kein Sprudelwasser, sondern die Quelle des Iijoki

Vom Gipfel aus führt der Iirinki auf einem leicht begehbaren Pfad zurück ins Tal - und zur Quelle des Iijoki: Das Wasser des kleinen Bächleins sprudelt durch eine Gesteinsschicht aus der Erde heraus und von dort in den nahegelegenen Iijärvi. Danach geht der Iijoki auf große Reise, ehe er nach 370 Kilometern Länge und zu einem stattlichen Fluss angewachsen in den bottnischen Meerbusen mündet. Nach der Iijoki-Quelle schlägt der Wanderweg einen Haken - zurück zum Ahvenjärvi und von dort aus zum Parkplatz.

Das Naturschutzgebiet Iivaara liegt etwa eine halbe Autostunde südlich von Kuusamo. Vom großen Kreisverkehr am Ortseingang fährt man etwa sechs Kilometer Richtung Kajaani, dann biegt man links in die Lämsänkyläntie ab; nach sechs Kilometern erreicht man die Abzweigung zur Hiltusentie; an dieser Schotterstraße liegt nach 21 Kilometern der Wanderparkplatz. Der neun Kilometer lange Rundweg ist mäßig anstrengend und gut begehbar, allerdings sollten Sie gute Wanderschuhe tragen.

Zuletzt bearbeitet am 03.10.2020