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Finnland-Infos

Tiilikkajärvi Nationalpark

Der Tiilikkajärvi erfreut die Wanderer mit Sandstränden, wie man sie von der deutschen Ostseeküste kennt. Wir haben den Nationalpark gleich an zwei Tagen hintereinander besucht - das lag allerdings nicht nur an der Schönheit des Sees.

Biber-Tümpel im Nationalpark
Biber-Tümpel im Nationalpark

Gut sechs Autostunden von Helsinki entfernt liegt die Landschaft Nordsavo, eine Region, die vor allem durch ihren Baumreichtum geprägt ist. Zwei Drittel der Fläche sind Wälder, gut ein Sechstel sind Seen. In diesem dünn besiedelten Gebiet befindet sich der Tiilikkajärvi Nationalpark, rund 20 Kilometer nördlich der Gemeinde Rautavaara. Man muss schon sehr aufmerksam die Autokarte studieren, um den spärlich beschilderten Park überhaupt zu finden. Oder aber man lässt sich vom Navigationsgerät leiten, in dem der Tiilikkajärvi Nationalpark als Sehenswürdigkeit gelistet ist.

An einem sonnigen Urlaubstag Mitte September führt unser Navigator uns ohne Umwege ans Ziel, an einen einsamen Parkplatz mitten im Wald, auf dem lediglich ein Fahrzeug abgestellt ist: ein finnischer Reisebus, dessen Fahrer vor der Tür genüsslich an seiner Zigarette zieht. Von den Fahrgästen fehlt jede Spur. “Wohin sind die Leute nur verschwunden?”, fragen wir uns; “oder hat sich der Busfahrer für eine einsame Nikotinpause lediglich ein stilles Plätzchen inmitten der Natur gesucht?”

Der Norden

Sandstrand im herbstlichen Sonnenschein
Sandstrand im herbstlichen Sonnenschein

Auf der Nationalpark-Infotafel am Parkplatz ist eine große Wanderkarte zu sehen. Ein mit roten Strichen markierter Weg führt anscheinend rund um den See. Wir schätzen die Strecke auf zehn bis zwölf Kilometer, ziehen los und sind erst einmal begeistert, denn schon nach wenigen hundert Metern stoßen wir auf einen Tümpel, in dem laut Beschilderung Biber leben. Der weitere Weg ist relativ gut begehbar, es gibt keine großen Anstiege oder Hindernisse, der größte Teil der Strecke führt direkt am Ostufer des Sees entlang - durch teilweise dichte Wälder, in denen Heidelbeeren wachsen.

Nach etwa zweieinhalb Stunden erreichen wir Uiton kämppä (die Flößerbude), eine Hütte mit Feuerstelle. Von hier aus soll der Weg nun über Venäjänhiekka (Russensand) zurück zum Parkplatz führen. Doch nach gut eineinhalb Kilometern endet die Route plötzlich auf einer Landzunge mitten im See. Wir müssen also die gesamte Strecke wieder zurücklaufen. Der Rundweg, den wir auf der Karte gesehen haben - diesen Rundweg gibt es gar nicht. Das erkennen wir allerdings erst nach der Rückkehr zum Parkplatz und einem erneuten Studium der Infotafel: Dort sehen wir, dass zwei rote Striche des Wanderwegs an einer Stelle etwas weiter auseinanderliegen - und dort befindet sich: Wasser.

Der Süden

Holzbrücke zwischen dem Tiilikka und dem Autiojärvi
Holzbrücke zwischen dem Tiilikka und dem Autiojärvi

Es gibt allerdings auch im Tiilikkajärvi Nationalpark Rundwege - und zwei dieser Rundwege lassen sich sogar auf elegante Art und Weise kombinieren. Diese Rundwege erreicht man allerdings nicht, wenn man sich vom Navigationsgerät zum Nationalpark leiten lässt (zumindest nicht mit dem Kartenmaterial, das wir im Herbst 2009 benutzt haben), denn dann führt einen der Navigator zum nördlichen Parkplatz.

Man muss den südlichen Parkplatz bei Sammakkotammi ansteuern - was wir bei unserem zweiten Besuch auch tun. Von hier aus führt ein Wanderweg am Westufer des Sammakkojärvi entlang durch Waldgebiet Richtung Uiton kämppä; dort beginnt ein zweiter, etwa drei Kilometer langer Rundwanderweg, der den Wanderer durch Sümpfe führt. Von Uiton kämppä geht es am Ostufer des Sammakkojärvi zurück zum südlichen Parkplatz. Wem die Gesamtstrecke von knapp zehn Kilometern nicht genug ist, der mag noch einen kurzen Abstecher zur Landzunge bei Vanäjänhiekka unternehmen. Denn hier erwaret den Besucher das, wofür der Tiilikkajärvi bekannt ist: Sandstrände.

Den südlichen Parkplatz erreicht man, wenn man auf der Fernverkehrsstraße von Rautavaara Richtung Nurmes fährt und nach ungefähr fünf Kilometern auf die 5850 abzweigt. Von dort aus sind es noch etwa elf Kilometer bis zum Nationalpark.

Zuletzt bearbeitet am 23.08.2015