Naturschutzgebiet Julmat Lammit
Viele der finnischen Nationalparks und Naturschutzgebiete befinden sich fern jeglicher Zivilisation und sind nur nach stundenlanger Fahrt über holperige Schotterpisten zu erreichen. Das Naturschutzgebiet Julmat Lammit dagegen erfreut durch seine verkehrsgünstige Lage direkt an der Fernverkehrsstraße 13. Von Saarijärvi aus Richtung Kyyjärvi sind es nur wenige Kilometer, bis man die Hinweisschilder sieht. Ihr Auto können die Besucher auf einem kleinen Parkplatz abstellen; von dort aus führt ein schmaler Trampelpfad in den Wald - und in die Stille: Obwohl in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebiets die vielbefahrene Straße vorbeiführt, ist vom Verkehrslärm schon nach kurzer Zeit nichts mehr zu hören.
Seen mit schwarzem Wasser
Der Rundwanderweg rund um die Schluchtenseen ist gut markiert, allerdings nicht leicht zu bewältigen: Denn in Julmat Lammit gibt es - anders als in den gut ausgebauten Nationalparks - für einige Steigungs- und Gefällstrecken keine Holztreppen; zudem führt der Weg über unebenes Gelände. Wer dies in Kauf nimmt, wird jedoch reichlich belohnt: “Die schroff-schönen Schluchtenseen mit ihren Wäldern und Blockfeldern zeigen die Spuren, die die Eiszeit in der Natur hinterlassen hat”, schreibt der deutschsprachige Prospekt, den die Tourist-Information Saarijärvi herausgegeben hat. Vom Rand der Schlucht aus genießt der Wanderer einen beeindruckenden Blick in die Tiefe. Das Wasser der Seen erscheint fast schwarz, wenn man es aus der Höhe betrachtet; die Landschaft wirkt stellenweise unheimlich und düster. Doch gerade das macht auch ihren Reiz aus.
Für die Wanderung im Naturschutzgebiet Julmat Lammit sollten Sie unbedingt festes Schuhwerk haben; für die drei Kilometer lange Strecke haben wir uns Zeit gelassen und etwa eineinhalb Stunden benötigt. Vorsicht: Im Herbst treibt hier die Hirschlaus- oder Elchfliege (finnisch: hirvikärpänen) ihr Unwesen.
