Musik und Technik
CDs
Finnische Plattenläden sortieren ihre Ware nach einem sehr einfachen Prinzip: In der Abteilung “kotimainen” findet sich Musik von einheimischen Künstlern, in der Abteilung “ulkomainen” Pop und Rock aus dem Ausland. Neuerscheinungen auf dem CD-Markt kosten zwischen 18 und 22 Euro, selbst CDs finnischer Künstler wie “Him” oder “Nightwish” sind in Finnland meist teurer als in Deutschland. Das finnische Pendant zum deutschen Media-Markt heißt übrigens “Gigantti” - allerdings gibt es dort keine CDs (mehr); eine recht gute Musikauswahl bieten die Filialen der Kaufhauskette “Anttila”.
Bei unseren Besuchen in Helsinki musste ich in den vergangenen Jahren leider feststellen, dass einige Plattenläden von der Bildfläche verschwunden sind. Dennoch gibt es in der Hauptstadt noch immer sehr gute Adressen für Musikliebhaber: In der Laivurinrinne 2 (im Design Destrict) ist seit Jahrzehnten Digelius zuhause, ein kleines Geschäft, deren Inhaber mit viel Liebe ihr Jazz- und Weltmusik-Sortiment pflegen; wenn Sie Folk aus Skandinavien und dem Baltikum suchen, werden Sie hier bestimmt fündig. Im Musiikkitalo, der neu erbauten Konzerthalle in der Nähe des Hauptbahnhofs, ist seit der Eröffnung 2011 Fuga untergebracht, ein CD-Laden, der vor allem Klassik anbietet und eine große Auswahl finnischer Komponisten auf Lager hat.
DVDs
Nicht nur CDs, auch DVDs sind in Finnland oft wesentlich teurer als in Deutschland. Viele ausländische Streifen werden für Finnland nicht synchronisiert, sondern nur mit Untertiteln versehen. Filme aus Finnland dagegen haben meist nicht einmal englische Untertitel - ausländische Liebhaber von Streifen aus der Werkstatt des Kult-Regisseurs Aki Kaurismäki schauen deshalb in die Röhre: Seine älteren Filme wie “Ariel” oder “Das Mädchen aus der Streichholzfabrik” gibt es leider in Finnland nur in einer finnischen Version (obwohl die deutsche Tonspur bei den kurzen Filmen sicherlich noch Platz auf den DVDs gefunden hätte).
Nokia
Das 1865 im westfinnischen Nokia gegründete Unternehmen produzierte zunächst Papier, später dann auch Gummistiefel und Reifen. 1967 schloss sich Nokia mit zwei weiteren finnischen Firmen zusammen und wurde zum Technologiekonzern. In den 1980er Jahren begann Nokia mit der Herstellung von Autotelefonen, 1987 folgte das erste tragbare Telefon, das diesen Namen auch verdient - mit 800 Gramm nach heutigen Maßstäben zwar ein Schwergewicht, für damalige Zeiten aber eine Revolution.
Viele Jahre lang war Nokia einer der weltgrößten Mobilfunkhersteller mit einem Konzernumsatz im zweistelligen Milliardenbereich. Im September 2013 gab das Unternehmen aber überraschend bekannt, seine Mobilfunksparte an Microsoft zu verkaufen. - Übrigens: Gummistiefel, Auto- und Fahrradreifen mit dem Nokia-Schriftzug gibt es in Finnland immer noch - sie werden von einer früheren Tochterfirma hergestellt.
