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Finnland-Infos

Tierpark Ähtäri

Die westfinnische Kleinstadt Ähtäri beherbergt einen der bekanntesten Zoos im Land. Hier leben vor allem heimische Arten, die man in freier Wildbahn kaum zu Gesicht bekommt - und seit 2018 auch Panda-Bären.

Bär im Tierpark von Ähtäri
Bär im Tierpark von Ähtäri

Eins vorweg: Der Ähtäri Eläinpuisto (Tierpark) ist kein klassischer Zoo, wie man ihn von Deutschland kennt. Nur mal zum Vergleich: Der traditionsreiche Zoologische Garten Frankfurt hat rund 500 Arten in seinem Bestand, darunter viele Exoten aus aller Herren Länder. In Ähtäri gibt es gerade einmal 65 Arten, die vor allem in der nördlichen Hemisphäre zuhause sind. Doch diese 65 Arten haben viel Platz: Der Tierpark ist mit 60 Hektar fast fünf mal so groß wie der Frankfurter Zoo - und das kommt auch den Besuchern zugute, denn sie können auf dem Rundweg durch die Anlage nicht nur Tiere anschauen, sondern auch die herrliche Parklandschaft (mit See!) genießen.

Naturgetreuer Tierpark

Der Zoo von Ähtäri ist nach eigener Aussage der “erste naturgetreue Tierpark Finnlands”. Hier leben fast ausschließlich heimische Arten. Als der Tierpark 1973 eröffnet wurde, war der erste Bewohner ein Elch mit Namen Köpi. Das überrascht, schließlich zählt die Hirschart nicht gerade zu den seltenen Arten. In Finnland gibt es rund 100.000 Elche, die Elch-Silhouette ist auf zahllosen Schildern abgebildet, die am Straßenrand vor Wildwechsel warnen. Doch blicken lassen sich die scheuen Tiere in freier Wildbahn kaum einmal. Im Tierpark Ähtäri haben Besucher die Gelegenheit, Elche aus nächster Nähe zu betrachten.

Kuschelstunde bei Familie Luchs
Kuschelstunde bei Familie Luchs

Auch für Rentiere gibt es in Ähtäri eigene Gehege. Eines davon beherbergt die domestizierten Rene, die man überall im Norden Finnlands am Straßenrand und an Waldrändern sieht. Im anderen Gehege leben Waldrene, eine seltene Rentier-Unterart, die in Finnland schon ausgestorben war; dank eingewanderter Tiere aus Russland gibt es inzwischen wieder eine bescheidene finnische Waldren-Population. Zu den jüngsten Bewohnern des Parks zählen Schneeleoparden. Der “Lumileopardi” ist eine stark gefährdete Tierart aus Zentralasien. Eine Schautafel am Gehege informiert (auch in deutscher Sprache) über die Lebensweise und den Schutz der Großkatze.

Imbiss am Grillplatz

Der drei Kilometer lange Rundweg durch den Park führt an insgesamt 25 Stationen vorbei, an denen der Besucher auch viele seltene Tierarten bewundern darf - zum Beispiel den Vielfraß. Diese Marderart (finnisch: ahma), die so mancher Wanderhütte ihren Namen verliehen hat, ist in großen Teilen Nordeuropas fast ausgerottet. In Finnland soll es nach Schätzungen aus dem Jahr 2008 nur noch 150 bis 170 freilebende Vielfraße geben. Ebenfalls in Ähtäri zuhause: Bären und Wölfe in großzügig bemessenen Gehegen.

All die Tiere und das idyllische Parkgelände machen Ähtäri zu einem idealen Ausflugsziel - auch für Familien, die ihre Kinder in Bollerwagen setzen und durch den Park ziehen können. Eine Cafeteria am See (mit moderaten Preisen für Speisen und Getränke) und zwei Grillplätze runden das Freizeitangebot in Ähtäri ab.

Ähtäri liegt in der westfinnischen Provinz Etelä-Pohjanmaa, etwa 80 Kilometer südöstlich von Seinäjoki entfernt. Der Tierpark hat (anders als viele Touristenziele) fast ganzjährig geöffnet. Beim Eintrittspreis geht der Zoo seit einiger Zeit neue Wege: das Ticket für Erwachsene kostet 20 Euro - aber nur bei Online-Buchung; am Kassenhäuschen sind 4 Euro extra zu berappen. Richtig teuer wird's, wenn man auch die Panda-Bären anschauen möchte, die seit 2018 im Tierpark zu Gast sind: 30 beziehungsweise 34 Euro kostet der Eintritt (Stand 2019).

Zuletzt bearbeitet am 25.04.2019