Hiljainen kansa - das stille Volk
Der 1952 in Suomussalmi geborene Tänzer und Choreograph Reijo Kela ist der geistige Vater des stillen Volks (finnisch: hiljainen kansa). An der vielbefahrenen Straße stehen die Figuren erst seit dem Herbst 1994. Davor hatten sie einen großen und vielbeachteten Auftritt auf dem Senatsplatz in Helsinki: Knapp 700 der Torfköpfe waren zwei Tage lang auf den Stufen des Doms aufgebaut und sorgten in der Hauptstadt für eine gespenstische Szenerie. Welche Bedeutung die Torfköpfe haben? Dazu hat sich der Künstler bislang nicht geäußert; die Besucher des stillen Volks sollen sich ihre eigenen Gedanken machen.
Zweimal jährlich Kleiderwechsel
Die Figuren der Installation bestehen aus Holzkreuzen, denen Torfköpfe aufgesetzt werden. Die Köpfe stammen übrigens direkt von der Wiese, auf der das stille Volk seit 1994 steht. Eingekleidet werden die Figuren von der Jugendwerkstatt Suomussalmi mit Kleidern aus Sammlungen. Zwei mal im Jahr gibt es für das stille Volk neue Kleider.
Das Besondere an dieser Installation ist die Wirkung, die das stille Volk auf den Betrachter ausübt: Je nach Tages- und Jahreszeit erscheinen die Figuren mal mürrisch, mal fröhlich; vor allem bei wolkigem Himmel lässt sich das sehr schön sehen, wenn die Stimmung der Figuren innerhalb weniger Minuten völlig umzuschlagen scheint.
Die Installation “hiljainen kansa” findet man an der Fernverkehrsstraße 5, etwa 30 Kilometer nördlich von Suomussalmi Richtung Kuusamo; das Kunstwerk ist nicht zu verfehlen. Während der finnischen Sommerreisezeit werden in einer Holzhütte beim stillen Volk Reiseandenken verkauft - und es gibt dort Fotos vom stillen Volk im Winter zu sehen, wenn die Torfköpfe mit einer dicken Schicht Schnee bedeckt sind.