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Finnland-Infos

Syöte Nationalpark - der Norden

Der Nationalpark Syöte im Süden Lapplands ist vor allem in den Sommer- und Herbstmonaten ein Paradies für Wanderer. Leider ist der nördliche Teil des Parks nur schwer zugänglich. Wer keine Mühen scheut, wird bei seinen Ausflügen dorthin allerdings reichlich belohnt.

Blick vom Ahmakallio
Blick vom Ahmakallio

Der Syöte-Nationalpark verdankt seinen Namen dem 432 Meter hohen Iso Syöte und der gleichnamigen Gemeinde, rund eineinhalb Autostunden von Kuusamo entfernt. Syöte ist vor allem bei Wintersportlern beliebt: Sie finden hier nicht nur Hänge für Abfahrten, sondern auch über 100 Kilometer Loipen für Langlauf. Die zahllosen verwaisten Ferienwohnungen und Blockhäuser in der Nebensaison lassen erahnen, welch ein Trubel hier in der schneereichen Zeit des Jahres herrschen muss. Wer dagegen im Spätsommer oder Herbst nach Syöte kommt, kann hier ruhige Tage verbringen - und herrlich wandern. Ein Prospekt mit Routen für Tagestouren listet allein fünf größere Rundwanderwege zwischen neun und 17 Kilometern auf; hinzu kommen noch kleinere Natur- und Lehrpfade.

Doch damit ist das Angebot keineswegs erschöpft: Aus dem großen Wegenetz im Nationalpark und dem angrenzenden Wandergebiet kann sich der Besucher außerdem seine ganz persönlichen Routen zusammenstellen. Die am meisten frequentierten Wege beginnen am ganzjährig geöffneten Naturzentrum in der Erätie 1. Zum Einstieg empfiehlt sich etwa der Syötteen kierros (Syöte-Rundweg) im Wandergebiet; dieser Weg ist laut Beschreibung 17 Kilometer lang, aber dennoch gut zu bewältigen, denn ein großer Teil der Strecke verläuft in ebenem Gelände auf leicht begehbaren Wegen. Etwas anspruchsvoller und kräftezehrender ist der Ahmankierros (Vielfraß-Rundweg) im südlichen Teil des Nationalparks; auch er ist 17 Kilometer lang, allerdings führt die Route zeitweise (im wahrsten Sinne des Wortes) über Stock und Stein.

Freundliche Hilfe im Naturzentrum

Waldweg in der Abendsonne
Waldweg in der Abendsonne

Wer den Norden des Nationalparks erkunden möchte, sieht sich zunächst einmal vor größere Schwierigkeiten gestellt: Die Straßen zu den Wanderwegen sind nämlich kaum oder gar nicht ausgeschildert und für Ortsunkundige praktisch nicht zu finden. Wir haben bereits vor Jahren einmal versucht, den Parkplatz Jaaskamo anzusteuern, um von dort aus im Norden zu wandern. Eine geduldige junge Dame im Naturzentrum hat uns den Weg erklärt, doch leider vergebens: Nach einer knappen Stunde Autofahrt über unbefestigte Waldwege und Schotterpisten haben wir schließlich aufgegeben. Im September 2011 haben wir einen neuen Anlauf unternommen; eine freundliche Nationalpark-Mitarbeiterin hat für uns die GPS-Daten herausgesucht. Mit diesen Koordinaten haben wir nach einer halbstündigen Fahrt mitten im Wald den Parkplatz Lomaoja gefunden - den Ausgangspunkt für unsere rund 18 Kilometer lange Wanderung im nördlichen Nationalpark.

Der Weg von Lomaoja über Ahmatupa und Koiratupa zurück zum Ausgangspunkt ist aus mehreren Gründen lohnenswert: Ein Teil der Strecke ist als geologischer Lehrpfad ausgeschildert, am Wegrand finden sich immer wieder größere Gesteinsansammlungen; am Ahmakallio (Vielfraß-Felsen) steht ein Aussichtsturm, von dem aus man an schönen Tagen einen wundervollen Blick über die Fjell-Landschaft in diesem Teil Finnlands genießen kann. Und dann ist da noch die herrliche Ruhe fernab von jeglichem Autoverkehr.

Freilandmuseum fern der Zivilisation

Rauchsauna am Latolampi
Rauchsauna am Latolampi

Unsere zweite Wanderung im nördlichen Teil des Syöte-Nationalparks begann am Parkplatz Ukonvaara, eine knappe halbe Autostunde vom Naturzentrum entfernt. Von hier aus sind es 600 Meter zum Rytivaaran kierros (Rytivaara-Rundweg). Der neun Kilometer lange Rundweg führt zu zwei Sehenswürdigkeiten, die man an einem solchen Ort - fern jeglicher Zivilisation - gar nicht vermuten würde: Am Latolampi steht hinter Bäumen versteckt eine alte Rauchsauna, die offenbar auch heute noch hin und wieder benutzt wird. Gut einen Kilometer entfernt stößt der Wanderer auf die Kruununmetsä torppa, eine armselige Kate, in der noch Mitte des 20. Jahrhunderts eine Bauernfamilie gelebt hat. Die zum Anwesen gehörenden Gebäude bilden heute ein kleines Freilandmuseum, das durchaus einen Besuch wert ist.

Im Besucherzentrum des Nationalparks erhält der Besucher nicht nur Wanderkarten und Prospekte, sondern auch stets freundliche Hilfe. Achtung: Den hier beschriebenen Parkplatz Lomaoja sollten Sie wirklich nur ansteuern, wenn Sie vor einer teilweise nervigen Fahrt über holprige Waldstrecken nicht zurückschrecken. Wir konnten stellenweise noch nicht einmal Schrittgeschwindigkeit fahren, um den vielen Schlaglöchern und Pfützen auszuweichen. Der Weg zum Ukonvaara führt auch über unbefestigte Wege und Schotterpisten, ist allerdings in einem deutlich besseren Zustand.

Lesen Sie auch: Syöte-Nationalpark - der Süden

Zuletzt bearbeitet am 29.08.2015