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Finnland-Infos

Salamajärvi Nationalpark

Wildnis und Idylle: Der Salamajärvi-Nationalpark in Mittelfinnland bietet den Besuchern rauhe Natur und beschauliche Ruhe - und eine einzigartige Landschaft, die man mit einem Wort gut beschreiben kann: steinreich.

Zum Salamajärvi-Nationalpark haben wir ein besonderes Verhältnis: Salamajärvi war im Jahr 2003 das erste finnische Naturschutzgebiet, das wir besucht haben. Damals hat uns das Nationalpark-Fieber ergriffen - und seitdem nicht mehr losgelassen. Im Abstand von einigen Jahren führen unsere Wege immer wieder mal in die Wildnis bei Salamajärvi.

Wandern über Stock und Stein

Steiniger Wanderweg durch den Urwald
Steiniger Wanderweg durch den Urwald

Der wichtigste Anlaufpunkt für Nationalpark-Besucher ist das Infozentrum Koirasalmi am Koirajärvi. Hier beginnen wir im Sommer 2014 unsere Wanderung auf dem Vaatimen kierros, einem gut 18 Kilometer langen Rundweg, der durch den südöstlichen Teil des Nationalparks führt. Die Orientierung im Gelände ist kein Problem: Die staatliche Forstverwaltung hat die Strecke mit roten Punkten auf Baumstämmen gut markiert. Schwierigkeiten bereitet uns dagegen der Weg selbst: Immer wieder gibt es längere Abschnitte, die buchstäblich über Stock und Stein führen. Das erfordert viel Kraft und Ausdauer.

Moore und wilde Tiere

Sommeridylle am Heikinjärvi
Sommeridylle am Heikinjärvi

Bekannt ist der Salamajärvi-Nationalpark für seine Moore und den Artenreichtum. Die Moore und Sümpfe haben sich hier ausbilden können, weil das Gebiet auf einer Wasserscheide mit geringen Höhenunterschieden liegt und das Wasser nur mit kleiner Geschwindigkeit abfließt. Beim Artenreichtum hat der Mensch etwas nachgeholfen: Ende der 1970er Jahre wurden hier zehn Wald-Rentiere angesiedelt, die sich im Laufe der Jahrzehnte prächtig vermehrt haben. Inzwischen gibt es in der Region über 1.000 Exemplare; auch Elche, Vielfraße und Wölfe sollen in dem Park zu finden sein. Wir haben bei unserer Wanderung allerdings keines der Wildtiere gesehen.

Dafür durften wir uns über einige Moltebeeren (finnisch: lakka) freuen, die an feuchten Stellen im Nationalpark wachsen und im Juli reif werden. Die gelb-orangefarbenen Beerchen haben einen süßsäuerlich-herben Geschmack und sind wirklich ein Genuss!

Hinterlassenschaft der Eiszeit

Geröllfeld im südlichen Nationalpark
Geröllfeld im südlichen Nationalpark

Auffällig am Salamajärvi-Nationalpark ist der Stein-Reichtum. Natürlich sieht man auch in anderen finnischen Nationalparks Steine, die den holprigen Untergrund der Wanderwege formen, und auch Steine, die als große Felsbrocken in den Wäldern liegen und dort von Moosen und Flechten überwuchert werden. Das Besondere in Salamajärvi sind die riesigen Geröllfelder, die man zwischen den Wald- und Moorabschnitten findet. Sie sind eine Hinterlassenschaft der Eiszeit, als große Felsblöcke in der Nässe und Kälte aufgesprungen und zu kleineren und größeren Steinbrocken zerfallen sind.

Auf unserer Wanderung haben wir nicht nur den ungewöhnlichen Anblick der Steinfelder genossen, sondern auch die abwechslungsreiche Natur im Nationalpark - und die Ruhe fernab jeglicher Zivilisation. Fazit am Ende der 18 Kilometer langen Runde: Es war anstrengend, aber herrlich.

Der Salamajärvi-Nationalpark liegt gut zwei Stunden von Jyväskylä entfernt. Der Weg von der Fernverkehrsstraße 13 bei Kyyjärvi ist ausgeschildert. Die Adresse des Infozentrums für Ihr Navi lautet: Koirasalmentie 1220, Kivijärvi. Planen Sie für den 18 Kilometer langen Vaatimen kierros ruhig sechs Stunden ein. Wenn Sie keine so lange Strecke laufen möchten: Es gibt auch kleinere Rundwege mit 2,3 bis 6,2 Kilometer - und einen lasten luontopolku, einen Naturpfad für Kinder mit 1,5 Kilometer.

Zuletzt bearbeitet am 08.09.2015