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Finnland-Infos

Petkeljärvi Nationalpark

Der Petkeljärvi-Nationalpark ist einer der kleinsten Nationalparks in Finnland. Auf einer Fläche von nur sechs Quadratkilometern findet der Besucher unberührte Natur, einen leicht begehbaren Wanderweg - und Spuren eines mittlerweile nicht mehr so seltenen Tieres.

Beschilderter Wanderweg
Beschilderter Wanderweg

Auf einer Finnland-Karte ist der Petkeljärvi-Nationalpark leicht zu finden, denn er gehört zum Gemeindebiet von Ilomantsi, der östlichsten Gemeinde der Europäischen Union. Folgt man der finnisch-russischen Grenze bei Ilomantsi etwa 30 Kilometer in südliche Richtung, so stößt man auf den Petkeljärvi-Nationalpark. Mit dem Finger auf der Landkarte mag man durchaus Gefahr laufen, die Grenze nach Russland zu überschreiten. In Wirklichkeit besteht diese Gefahr allerdings kaum: Auf den wenigen Straßenverbindungen, die es zwischen den beiden Ländern gibt, wird der Autofahrer schon am finnischen Grenzposten abgefangen, wenn er kein Visum vorweisen kann; den Spaziergänger warnen gelbe Hinweisschilder und entsprechende Markierungen an Bäumen vor dem Betreten des Niemandslandes; an diese Warnungen sollte man sich unbedingt halten.

Traumhaft schöne Landschaften

Still ruht der See
Still ruht der See

Wer zu Fuß im Petkeljärvi-Nationalpark unterwegs ist, bekommt die Grenze freilich gar nicht zu Gesicht. Hier bewegt sich der Besucher auf dem gut sechs Kilometer langen Wanderweg “Kuikkan kierros” (auf deutsch: Prachttaucher-Runde). Dieser gut ausgeschilderte Weg stellt auch für wenig geübte Wanderer keine große Hürde dar: Wo immer man nasse Füße bekommen könnte - in Sumpfgebieten oder beim Überschreiten von Bächen -, gibt es Bohlen oder Stege. Festes Schuhwerk ist allerdings empfehlenswert, denn die Prachttaucher-Runde führt buchstäblich über Stock und Stein.

Nach Angaben der staatlichen Forstverwaltung haben im Jahr 2013 rund 21.600 Naturfreunde den Petkeljärvi-Nationalpark besucht - das sind nicht gerade viele für finnische Verhältnisse. Wer auf seinen Wanderungen Einsamkeit und Stille sucht, der wird beides in diesem kleinen Park an der russischen Grenze finden. Doch es gibt noch mehr zu entdecken: traumhaft schöne Landschaften am Wegesrand (man könnte auch respektlos “Postkartenmotive” sagen) und gelegentlich auch Spuren des Bibers: Hier im finnischen Nationalpark darf der Nager nach Herzenslust Zuflüsse aufstauen und Bäume fällen. Eine weitere Besonderheit im “Petkeljärven kansallispuisto” sind Befestigungsanlagen, die im sogenannten “Fortsetzungskrieg” zwischen Finnland und der Sowjetunion zwischen 1941 und 1944 eine Rolle gespielt haben.

Am Wegrand wachsen die Blaubeeren

Spuren des Bibers
Spuren des Bibers

Bei unserer Wanderung durch den Petkeljärvi-Nationalpark im Spätsommer 2004 haben wir einige wunderschöne Fliegenpilze gesehen (die man freilich nicht essen kann); genossen haben wir stattdessen die vielen Blaubeeren, die überall wachsen: Die wilden Beeren sind zwar viel kleiner als die gezüchteten aus dem Supermarkt, aber sehr wohlschmeckend. Freuen darf sich der Besucher dieses Nationalparks außerdem über die Abwesenheit des finnischen “hirvikärpänen”: Die Hirschlaus- oder Elchfliege ist ein blutsaugendes Insekt, das in den Wäldern Kareliens über Elche herfällt, aber auch vor Wanderern nicht halt macht. Die kleinen Plagegeister sind lästiger als Mücken - und sie lassen sich auch nicht mit den handelsüblichen Anti-Insekten-Sprays fernhalten.

Wie in anderen finnischen Nationalparks gibt es auch im “Petkeljärven kansallispuisto” ein Informationszentrum. Es hat allerdings nur von Mai bis August geöffnet.

Zuletzt bearbeitet am 11.06.2016